Ziele der pädagogischen Arbeit

„Hilf mir, es selbst zu tun.“


„Nicht das Kind soll sich der Umgebung anpassen, sondern wir Erwachsenen sollten die Umgebung dem Kind anpassen.“

„Selbsttätigkeit führt zur Selbstständigkeit“


-Maria Montessori-










Diese wichtigen Sätze der Pädagogin Maria Montessori begleiten meine Arbeit mit den Kindern. Ich möchte den Kindern die Möglichkeit geben, in allen Bereichen des Lebens so viel wie möglich selber zu machen und dadurch selbstständig zu werden. Sie sollen ausprobieren und Fehler machen dürfen. 


Meinem gesetzlichen Auftrag als Kindertagespflegeperson     – die Kinder zu betreuen, bilden und erziehen – werde ich ebenfalls mit meiner Zielsetzung und an die Montessori-Pädagogik angelehnte Arbeit gerecht.



Die Persönlichkeitsentwicklung


Die Kinder werden respektvoll behandelt und ihre Wünsche und Bedürfnisse ernst genommen. Sie dürfen und sollen auch „Nein“ sagen und sich sowohl mit den anderen Kindern als auch mit mir auseinandersetzen und ihre Meinung vertreten. Dieses geschieht selbstverständlich gewaltfrei. 


Durch eine kindgerechte Gestaltung der Räume – z. B. ein Hocker vor der Toilette und ein bereitstehendes Töpfchen, gut erreichbare Waschlappen und Handtücher, eine Kuschelecke, die jederzeit zum Ausruhen zur Verfügung steht, selbstständig erreichbare Betten, ständig bereitstehende Getränke – lernen die Kinder ihre Bedürfnisse zu erkennen und dafür zu sorgen, dass diese befriedigt werden. 


Im freien Spiel haben die Kinder die Möglichkeit, sich sowohl das Spielmaterial als auch den Spielpartner selber auszusuchen. Auf den Spielzeugkisten sind Fotos vom jeweiligen Inhalt. So wissen die Kinder, was sie wo finden und auch Kinder, die noch nicht sprechen, können zeigen, womit sie spielen möchten.


Bei angeleiteten Angeboten haben die Kinder immer die Wahl, ob sie mitmachen möchten oder nicht. Einige Kinder schauen gerne erst den Anderen zu, auch das ist natürlich möglich.   



Die Entwicklung der sozialen Fähigkeiten


In der Kindergruppe lernen die Kinder durch das gemeinsame Spiel den Umgang mit anderen Kindern. Es gibt Regeln, an die sich alle – auch die Erwachsenen! – halten müssen. Diese Regeln sowie das Verhalten bei Regelverstößen werden entsprechend dem Alter der Kinder gemeinsam besprochen. Bei Konflikten stehe ich den Kindern als neutraler Berater zu Seite.


Es finden jeden Tag gemeinsame Spielaktionen statt, an denen alle Kinder teilnehmen. Hierbei wird abgestimmt, was gespielt oder gesungen wird. Wer nicht mitmachen möchte, schaut zu.

Im freien Spiel haben die Kinder die Möglichkeit selber zu bestimmen, womit und mit wem sie spielen möchten. 


Jedes Kind hat seinen eigenen Bereich – einen festen, mit dem Symbol des Kindes gekennzeichneten Haken in der Garderobe, für Handtuch, Waschlappen und das Lätzchen, eine „Eigentumskiste“ für Kuscheltiere und kleine Kunstwerke, ein Säckchen für den Schnuller, einen festen Schlafplatz und eine Windelkiste. Über diese Dinge bestimmen die Kinder alleine und lernen so, dass es „Mein“ und „Dein“ gibt. 


Durch das Teilen der Spielmaterialen lernen die Kinder das „Unser“ kennen. Teilen ist wichtig – aber es ist mir ebenso wichtig, dass ein Kind auch mal alleine mit etwas spielen darf und nicht immer alles (sofort) teilen muss!


In Büchern und Spielmaterial sind Kinder aus verschiedenen Familienmodellen und Kulturen sowie Kinder und Erwachsene mit Beeinträchtigungen dargestellt. So lernen die Kinder spielerisch und ungezwungen die Vielfalt der Menschen kennen. Außerdem greife ich, wenn von den Eltern gewünscht, die Feste und Feiern der jeweiligen Kultur des Kindes auf.


Im Tagesablauf hat jedes Kind verschiedene Aufgaben die es übernimmt, z.B. Tisch decken, Blumen gießen oder beim Aufräumen helfen.



Die Freude am Lernen und Wissenserweiterung


Bilderbücher anschauen und vorlesen, Gesellschaftsspiele spielen, gemeinsame Sing- und Spielkreise – all das ist nicht nur Spiel und Spaß, sondern auch Sprachförderung und findet in der Tagespflege täglich und ganz von alleine statt. 


Kleister, Papier, Pinsel, Farbe, Schere, Stifte, Perlen, Wolle – durch all diese Dinge bekommen die Kinder ein ganz eigenes Gefühl für das, was sie schön finden und die Kreativität wird gefördert. Kreative Angebote werden so gestaltet, dass es keine festen Vorgaben in der Gestaltung gibt. Kunstwerke werden an verschiedenen Stellen in unseren Räumen, gut sichtbar für Eltern und die Kinder selber, präsentiert.


Verschiedene Bauklötze, Steckspiele, Puzzle, leere Kisten – hier werden die Kinder zu kleinen Architekten und sie lernen etwas zu konstruieren und zusammen zu fügen.


Ausflüge zum Spielplatz oder in die Felder, Tanzen, Treppensteigen, Bobbycar fahren, über Kissenberge toben, schaukeln und rutschen – das alles sorgt für ein gutes Körpergefühl und ist Förderung für die Motorik.


Rasierschaum, Wasser, Eiswürfel, Reis, Bohnen, Sand – das Um- und Einfüllen dieser Materialien mit den Händen oder verschiedenen Werkzeugen in unterschiedliche Behälter und Kannen regt die taktile Wahrnehmung der Kinder ebenso an wie die Grob- und Feinmotorik.


Was schwimmt auf dem Wasser? Wie hoch kann ich Bausteine stapeln, bis sie umfallen? Wie lange bleibt ein Eiswürfel ein Eiswürfel? Was lässt sich mit einem Fön fortbewegen? Alle diese Fragen werden in kleinen Experimenten erforscht und beantwortet.


Autos, Puppenzubehör, eine Kinderküche, ein Werkzeugkasten, Pflaster und Verbände, bunte Socken zum Sortieren, eine Grillzange zum Bauklötze schnappen, Farb-Sortier-Kästen, verschiedene Verkleidungssachen, sich alleine an- und ausziehen, gemeinsam kochen und den Tisch decken – durch diese Dinge erlernen die Kinder ganz nebenbei lebenspraktische Kompetenzen.